Subjektive Grade – objektive Probleme: Warum Bewertungen in Kletterhallen mehr sind als nur Zahlen

Vortrag von Christopher Igel, Alexandra Schweikart, Routenbauzentrale
Freitag, 21.11.2025
11:15 - 11:45 Uhr
Foyer Ost
Bühne
Deutsch
Englisch

Klettergrade sollen Orientierung geben – sie sollen motivieren, fordern und auch vor Schwierigkeiten warnen. Doch in der Realität sind sie oft Anlass für Frust, Diskussionen und Missverständnisse. Denn Bewertungen sind nie neutral. Sie spiegeln nicht nur Schwierigkeit wider, sondern auch Erwartungen, Normen – und "Kletterhallen-Politik".

In diesem Vortrag werfen wir einen Blick auf die Entstehung und Bedeutung von Schwierigkeitsgraden – und darauf, wie sie unser Erleben beim Klettern beeinflussen. Wie entstehen Bewertungen eigentlich? Warum sind sie so entscheidend für den Sport und für uns als Kletternde? Dabei hängen an einem einzigen Grad mehr als nur ein Zahlencode: Spaß, Selbstbewusstsein, Zugehörigkeit – und ja, auch der wirtschaftliche Erfolg einer Halle.

Wir zeigen, warum Bewertungen nie vollständig objektiv sein können und wie sie historisch durch normative Vorstellungen vom Körper geprägt wurden. Welche Auswirkungen hat es auf uns, wenn eine Route je nach Einschätzung unterschiedlich schwer bewertet ist? Welche Bewertungssysteme werden in euren Hallen aktuell verwendet? Wir zeigen, warum faire, transparente und weiterentwickelte Bewertungssysteme kein Nice-to-have sind, sondern essenziell – für Motivation, für Inklusion und für echten Kletterspaß.

Denn eines ist klar – die Forschung und unsere eigene Erfahrung zeigen: Grades matter.

Referent: Christopher Igel, Routenbauzentrale

Vortrag, Klettern & Bouldern

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