Die Facetten des Industriekletterns und der Höhenarbeit

Fachmesse Vertical Pro bietet vom 25. bis 26. November 2022 Plattform für professionelle Arbeit in der Höhe – Interdisziplinäres Vortragsprogramm vermittelt Fachwissen – Demo + Test Areas laden zum Ausprobieren ein

Wenn es um Seile, Gurte, Helme oder Hartware für die professionelle Arbeit in der Höhe geht, ist die Vertical Pro in Friedrichshafen die richtige Adresse. Vom 25. bis 26. November 2022 stellen rund 140 Aussteller aus 26 Nationen in zwei Hallen ihre Produkte und neuesten Trends der In- und Outdoor-Kletterbranche, Baumpflege, Rettung sowie Seilzugangstechnik vor. Darüber hinaus bieten Fachvorträge und Podiumsdiskussionen die Chance, sich in punkto Sicherheit auf den aktuellen Stand zu bringen und mit Gleichgesinnten auszutauschen. Wie vielseitig die Einsatzgebiete professioneller Höhenarbeit sind, beweist der Allgäuer Industriekletterer Marc Segger.

Die einen haben ein Faible fürs Bergsteigen am Felsen, andere arbeiten in schwindelerregender Höhe an Häuserfassaden. Marc Segger ist zwar auch als Bergretter unterwegs, seine eigentliche Profession aber ist das Industrieklettern. Das heißt, er verrichtet sämtliche Arbeiten, die auch ein Handwerker macht – nur eben in schwer zugänglichen Bereichen. „Wenn zum Beispiel kein Gerüst beziehungsweise Kran aufgestellt werden kann oder beides vom Kostenaufwand zu hoch ist, dann kommen wir zum Einsatz“, erklärt der 40-jährige Höhenexperte. Mal muss im Seil etwas gemalert, mal etwas geschweißt, mal eine Betonfassade auf Risse überprüft werden. Industriekletterer in Deutschland haben grundsätzlich ein Handwerk gelernt und sich dann beim Fachverband fortgebildet. Marc Segger ist gelernter Schreiner und Industriekaufmann. Vor sieben Jahren hat er sich dann entschlossen, die Zusatzqualifikation zum Industriekletterer zu machen. Der gebürtige Kölner hat es bis heute nicht bereut. Denn: „Mein Job ist sehr abwechslungsreich.“  

Beim Sicherheitsequipment vertraut der Industriekletterer vor allem auf das Isnyer Unternehmen Edelrid, das auch auf der Vertical Pro vertreten ist. Edelrid gehört zu den rund 140 internationalen Unternehmen, die auf der Vertical Pro in Friedrichshafen ihre Produkte präsentieren und für Beratungen und Produktdemonstrationen zur Verfügung stehen. Auch Marc Segger plant einen Besuch auf der Messe: „Nicht zuletzt, um natürlich auch mit guten Kollegen, Freunden und Partnern aus der Branche zu kommunizieren.“

Im Frühjahr arbeitet der Wahlallgäuer häufig mit Geologen zusammen, um gemeinsam Felsen an Gebirgsstraßen und Wanderwegen auf ihre Sicherheit zu überprüfen. Auch bei der Bearbeitung der Breitachklamm bei Oberstdorf ist er jedes Jahr vor Saisonbeginn gemeinsam mit einem 15-köpfigen Team mit von Partie. Dann wieder gilt es in der Großstadt eine Glasfassade zu reinigen oder eine Elektroinstallation in der Höhe anzubringen. Und neulich erst war er am Atomkraftwerk in Grundremmingen im Einsatz. In einer Höhe von knapp 100 Metern standen Kernbohrungen an. Hinzu kommt, dass es immer wieder Aufträge gibt, für die man recherchieren und tüfteln muss, weil sie nicht so ohne weiteres gemacht werden können. „Ich habe da ein tolles Team aus sehr guten Handwerkern, mit denen ich mich dann zusammensetze und berate, um gemeinsam auf Lösungen zu kommen.“  Darunter sind auch zwei Frauen, die er besonders schätzt. „Weil Frauen oftmals anders an die Dinge rangehen als wir Männer.“

Den Facettenreichtum der Höhenarbeit bildet die Fachmesse im November unter anderem in ihrem interdisziplinären Vortragsprogramm ab. Themen rund um Schutzausrüstung, Standards der Seilzugangstechnik sowie Sicherheit bei der Arbeit in der Höhe ergänzen Impulsvorträge und Podiumsdiskussionen für Betreibende von Hoch- und Waldseilgärten sowie Kletter- und Boulderanlagen. Acht Demo + Test Areas laden Höhen-Profis aus sämtlichen Bereichen zum Ausprobieren von Seilen, Karabinern, Gurten, Klettergriffen, Equipment und mehr ein.

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